Heute hatte ein Mensch Geburtstag, über den man wenig Böses schreiben kann. Auch jetzt mit 77 ist er immer noch derselbe liebenswürdige Mensch, der immer mit einem Lächeln für das Gute sorgt. Und immer mal wieder mit ein paar Millionen Pfund, für Obdachlose, Klimaschutz und ukrainische Flüchtlinge.
Wenn er heute noch ab zu streamt, wie erfolgreiche Musiker das ja mal so machen, dann ist er im Kreise seiner Familie, seiner Kinder und Enkelkinder, man singt und spielt Gitarre. Heile Welt mit einem Familienoberhaupt, der noch einen heilen Kopf hat.
Wenn Fish streamt (Fish on friday), dann sitzt da ein alter Mann vor seinen Laptops, versucht die streams zu starten, die ja schon laufen und es tut einem weh, wie einsam er dort in seinem großem Haus ist und im mir unverständlichen schottischem Akzent Dinge erzählt, die niemanden interessieren. Ich halte es nie länger als 10 Minuten aus.
Nun ja, die alten Helden waren mal jung und ich bin dankbar, wenige Jahrzehnte nach ihnen geboren zu sein und die meiste Zeit meines Lebens mit ihnen geteilt zu haben, auch wenn die Teilhabe höchst einseitig verteilt gewesen mag (David, kommentiere ruhig, wenn Du hier heimlich mitliest)
Ich habe Lesen in der Schule gelernt. Ich war weder sprachbegabt (bin ich heute ja auch nicht) noch frühkindlich gefördert, ich war ein normales Kind in den 70ern, gut behütet und verspielt. Das Aufregendste in meinem Leben war der Sonntag, an dem keine Autos fuhren. Aber mir wurde viel vorgelesen, vor allem Pixi Bücher. Wir hatten so an die hundert Pixi Bücher, und als ich mit Lesen anfing, las ich Pixi Bücher. Am liebsten die, die wenig Text hatten.
Später dann, las ich richtige Bücher, also das, was man als Kind für richtige Bücher hält. 5 Freunde habe ich durchgelesen. Noch heute sage ich immer, wenn ich ein Käsebrot esse: „‚Brot und Käse, Frau Stock, Brot und Käse!‘ ‚Brot und Kääääääse???‘ ‚Brot und Käse!'“. Ich fand es allerdings schon damals seltsam, dass Essen so wichtig sei; gerade als Engländer sollte man das doch gegenüber spannenden Abenteuern in Höhlen, auf einsamen Inseln und in Eisenbahntunneln hintenanstellen. Aber wie hochaktuell die Bücher doch sind, schließlich war George doch schon fast eine richtige Transfrau, oder -mann, oder geschlechtslos oder beides, ich habe den Überblick verloren, aber hochaktuell.
Umso entsetzter war ich, als ich vor ein paar Jahren auf twitter las, dass die Burg Schreckenstein Bücher faschistoide Ideen fördern. Ja, ganz schrecklich muss das gewesen sein und vielleicht bin ich auch nur wegen der Burg Schreckenstein ein Arschloch und Nazi geworden Wer weiß das schon? Aber die Reihe habe ich auch komplett und mehrmals gelesen. Und wenn meine Eltern mich in ein Internat gesteckt hätten, dann hätte ich mir das frohen Herzens genau so vorgestellt. Und wäre wahrscheinlich enttäuscht gewesen. Kein See, keine Hühner. Aber auch so bin ich weder Segler noch Radrennfahrer geworden.
Und dann kam Karl May. Gesamtwerk? Ich glaube zu 98% done. Während ich mit 12 oder 13 das nationalistische Gedankengut noch ungefiltert aufnahm, so stieß mir mit 15 oder 16 doch die Banalität der Überlegenheit der deutschen Rasse und des christlichen Glaubens mehr und mehr bitter auf. Aber die Geschichten sind gut erzählt. Und seien wir ehrlich, Türken sind nun mal verschlagen, Engländer versnobbt, Franzosen dumm und Apachen edel, also fast von deutschem Blute. Leider habe ich Vieles nicht behalten, schon im 19. Jahrhundert konnte man bei May ausführlich nachlesen, worin der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten besteht, warum manche Staaten heute so sind, wie sie sind und warum man niemals ein weißer Amerikaner sein sollte.
Tja, und dann war ich erwachsen laut Personalausweis und Weiteres passt nicht mehr in Thema
Zwei Thunfischpizzen an einem Tag. Nun, ich habe die Sprachausgabe der Waage auf Französisch gestellt. Dadurch wird man nicht leichter, aber es klingt hübscher.
Unser Bundesschlumpf Scholz musste das Verteidigungsministerium neu besetzen. Frau Lammrecht (doof wie ein Lamm und Justizministerin war sie ja schon mal) hatte am 3. Januar Bescheid gesagt: „Olaf, ich bin zu blöd dafür.“ Olaf hatte das allerdings vergessen, da fiel ihm das wieder ein, als die Lammrecht das offiziell verkündete: „Alle sind blöd, nur ich nicht, deswegen hau ich jetzt ab.“ Zum Glück erinnerte er sich dunkel, dass Verteidigung was mit Waffen zu hatte, also dachte er kurz nach, ließ verlauten, er wisse schon lange was er vorhätte, hatte das halt nur vergessen und dann fiel ihm Pistolius ein. Verteidigung, Waffen, Pistole, und Boris, der kann bestimmt gut mit den Russen, die wir ja bis es nicht mehr nötig ist unterstützen wollen, oder so.
Das mit den Panzern ist kein bisschen besser geworden, aber in ein paar Jahren ist auch das vergessen. Außer in der Ukraine und in Polen. Aber da will ich eh nicht hin, da ich unseren Sprinter nicht mal 100 Meter vom Haus entfernt um die Kurve kriege, sowie ein Fitzelchen Schnee liegt. Wie so ein Kölner SUV Fahrer habe ich versagt. Peinlich. Zum Glück hat der Nachbar einen Traktor.
Ein 1:7 ist etwas besser als ein 0:7. Aber genauso Scheiße. Wenn man dann noch nach Fisch stinkt, weiß man, das man Werder Bremen ist.
So long Chris
P.S. Und nein, ich bin da nicht vorwärts runtergerutscht, ich bin bewusst dahin gefahren, rückwärts, aber das Loch hatte ich weder gesehen noch gerochen und wie unser Bundesschlumpf einfach vergessen.
Wie ich an einem Tag zwei Thunfischpizzen aß: Mittags aß ich mit meinem Kollegen beim Lieblingstürken in Lohmar eine Thunfischpizza, Abends brachte die beste Frau der Welt vom Einkaufen noch eine Thunfischpizza vom Lieblingstürken in Rosbach mit. Die habe ich dann auch gegessen.
Was? Was hast Du erwartet? Aus dem Thema ist nun mal nicht mehr rauszuholen. Blog Eintrag beendet.
Es droht nun doch eine erste große Verwerfung mit der besten Frau der Welt. Diese Frau hält an Traditionen fest, sie befolgt Regeln und denkt pragmatisch. Sie redet von Knut, Weihnachten sei am 6. Januar vorbei und staatlich organisiert abgeholt werde er dann auch. Die blöde Kuh will den Tannenbaum am Freitag abbauen!
Nun muss man dazu wissen, dass der Weihnachtsbaum zwar mehrere hundert Lametta Fäden verloren hat (die auf ausschließlich Wunsch eines Kindes da hängen. Und dann hat uns das Kind nicht mal besucht.), aber noch keine einzige Nadel. Er ist immer noch sattgrün, sorgt für einen angenehmen Duft im Wohnzimmer und ICH WILL AN MEINEM GEBURTSTAG EINEN TANNENBAUM IM ZIMMER HABEN! Ich hab am 29. Geburtstag, das schafft der locker.
Aber ich wäre ja nicht der lösungsorientierte Prozessverschleppungsexperte, wenn ich nicht sofort und spontan die Lösung gefunden hätte:
Zu Weihnachten erhielt ich einige CDs, Strümpfe und Schuhe, aber keine Krawatte. Und so sagte ich gestern Morgen zur besten Frau: „Ich nehme dann mal meine neue Genesis CD mit ins Auto.“ Sie sah mich an, wie man eine Bulldogge ansieht, die gerade da steht und vergessen hat, dass man Chilischoten nicht essen sollte, ohne ausreichend Milch dabei zu haben. „Natürlich, mein frühdementer Traummann, allerdings ist das meine CD, die habe ich von meiner Schwägerin geschenkt bekommen und ich habe sie auch ausgepackt und ich hätte sie heute auch gerne gehört, aber natürlich kannst Du sie mitnehmen.“ Sie ist die beste Frau der Welt und ich hörte aus dem was sie sagte heraus: „Traummann!“ Und ihren Blick missdeutete ich als hingebungsvoll erwartend. Passiert.
Und so höre ich mich jetzt durch die drei CDs dieser Zusammenstellung von Genesis Songs, während ich all die Autofahrer verfluche, die nicht mal die angegebene Geschwindigkeit erreichen, aber vor mir fahren und ich die vielen Ampeln anhupe, die beim Anblick meines roten Autos auf Rot springen. In unserer „Stadt“ gibt es drei Ampeln, immer dort, wo die Bundesstraße unter der Bahntrasse durch einen Tunnel aus den dreißiger Jahren führt. Autos aus den Dreißigern und Pferdekutschen passten da wohl auch nebeneinander durch, aber Tiguan und X6 halt nicht. Aber heute musste ich durch *öln fahren. Ich hasse es.
Genesis sind halt nicht nur die großen Hits aus den 80ern, sondern auch viele viele Songs, wo sie mal klingen wie die Beatles und ELM, Pink Floyd und die BeeGees oder Marillion und ELO. Und trotzdem weiß man bei jedem Song, das ist Genesis. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich mich durch all die alten Platten durchhören. Vom Songwriting bestimmt die besten. Müsste ich mich entscheiden zwischen Genesis und Marillion? Marillion, denn die haben als Bonus Steven Rotherey.
Unrasiert, dafür noch mit nicht geschnittenen Haaren.
Ja, liebe jüngste Leser, man kann auch mit Gitarre, Bass und Schlagzeug Musik machen.
Ja, liebe junge Leser, man kann auch mehrere Melodien mit jeweils mehr als vier Tönen in ein Lied packen.
Ja, liebe ältere Leser, Phil Collins ist der Schlagzeuger der Band, darf aber auch singen.
Ja, liebe alte Leser, Genesis hat auch nach Peter Gabriel noch heiße Scheiben rausgebracht.
Neben meiner beruflichen Tätigkeit als Rumsitzer und schlau daher Redner, betreue ich auch einige Personalzeiterfassungssysteme, HR in Neudeutsch, oder halt Abrechnungssoftware. Und da habe ich Angestellte aus der Verwaltung meiner Kunden als Ansprechpartnerinnen. Ja, nur innen, die Männerquote in dem Beruf liegt unter der Männerquote in Frau im Spiegel Leser. Und diese Damen sind halt wirklich durch die Bank speziell. Man muss sie einfach mögen, sonst geht man kaputt.
Montag: „Ich habe die Dezember Abrechnung gemacht. Der Mitarbeiter Sven hat im Dezember Minusstunden, da stimmt was nicht.“ Ich schaue mir die Zeitkarte an: „Liebe Verwaltungsangestellte, Sven war im Dezember an zehn Tagen erst um 9 im Büro ist aber schon im vier gegangen.“ „Das hat der ja noch nie gemacht, das kann nicht sein.“ „OK, dann liegt es an meiner Software, sorry.“
Dienstag: „Ich habe die Dezember Abrechnung gemacht und Mitarbeiter Thomas zwanzig Stunden ausbezahlt. Jetzt ist sein Arbeitszeitkonto auf über 100 Stunden im Minus.“ Ich schaue mir ihre blonden Haare an: „Mit wie vielen 0en hast Du denn 20 geschrieben?“ „Mit zwei.“ Wie gesagt, man muss sie einfach mögen.
Ich (01.01.2023 09:00 Uhr): Ich mache heute nichts mehr, Wochenendarbeit und Nachtschichten mache ich 2023 nicht mehr.
Auch ich (03.01.2023 21:00 Uhr): Ich schreibe noch eben meine Rechnung, in ca. vier Stunden bin ich fertig.
So long Chris
P.S.: Steven Rothery hat mal Steve Hackett als Vorbild bezeichnet. Ironie der Geschichte.
„In der Geschichte der ganzen Menschheit gibt es nur ein allseitig vollkommenes Wesen, und das bin ich“, so schreibt Jaroslav Hašek in seinem Text „Der größte tschechische Schriftsteller Jaroslav Hašek“.
Nun ist heute der 100. Todestag von Jaroslav, und ich denke, damit ist er dann auch Geschichte und wenn ich dann nachdenke, so könnte es durchaus sein, dass ich das allseitig vollkommene Wesen der Welt bin. Dafür muss man ja nicht unbedingt tschechischer Schriftsteller werden und 17 Liter Bier am trinken. Es reicht einfach, auf rp-online zu schauen, welches der meistgelesene Artikel im Dezember war, und ja es war das „Große Jahreshoroskop 2023“. Zwei Drittel der Deutschen denken, an der Astrologie ist bestimmt etwas dran, das andere Drittel verleugnet den Klimawandel. Da bleibe ja nur noch ich übrig. Oder meine Bulldogge, denn die glaubt weder an Horoskope noch an den Klimawandel, kann aber stundenlang mit einer Brombeerdorne im Zahnfleisch leben, ohne zu jammern.
Es trug sich aber zu, dass einer kleinen Schraube die Mutter starb. So begab sich das traurige Schräubchen auf Wanderschaft, aber wie wir ja alle wissen, kommt so eine Schraube alleine nicht weit fort, denn sie dreht sich im Kreise. Aber zu ihrem Glücke fuhr ein Chris mit seinem roten Flitzer vorbei und trug die Schraube mit, senkrecht im rechten Vorderrade versteckt. Nur ihr kleines Köpfchen schaute noch vorwitzig heraus und knallte alle 0,23 Sekunden auf den Asphalt. Die Schraube, nun nicht mehr nur traurig, sondern auch benebelt und wütend, steckte die spitze Spitze ihres harten Schaftes immer tiefer ins weiche, warme Gummi, wohlwissend, dass es die Fahrt nicht aufhalten könne, aber wie auch immer, ich musste in die Werkstatt.
Die Werkstatt des Vertrauens liegt 2 km Luftlinie von unserem Dorf, was geschätzte 6 Kilometer Fahrt- bzw. Fußweg sind. Mit dem schleichenden Platten ins Tal zu rollen war keine Herausforderung. Die Mitarbeiter der Werkstatt des Vertrauens waren auch nett und hilfsbereit und guter Dinge, dass man das flicken könne, aber leider seien alle Meister gerade unterwegs oder in Urlaub und man könne nicht absehen, wann man denn das flicken könne, was zu flicken sei. Also machte ich mich auf den Heimweg, durch wunderschöne Natur, bergauf, dann bergab, dann wieder bergauf.
…soweit mein Entwurf zu diesem Eintrag aus dem November. Es sollte ein richtig lustiger Eintrag werden. Aber irgendwie habe ich vollkommen vergessen, was ich Lustiges schreiben wollte. Schreibe ich also einfach die Geschichte zu Ende…
Kaum zu Hause angekommen, klingelt das Handy: „Ihr Auto ist fertig, Sie können es abholen.“ Ich konnte die beste aller Frauen überzeugen, dass es sinnvoll sei, wenn sie mitkäme und so gingen wir zu zusammen bergab, bergauf, bergab zur Werkstatt des Vertrauens. Unterwegs sagte die beste Frau etwas Lustiges, was ein wenig zur Überschrift passt: „Meine Oma sagte, die Pilze könne man noch essen, meine Mutter sagte, die Pilze wolle sie nicht essen und ich sagte, ich möchte Kartoffeln.“ Dann kamen wir an dem Schild vorbei, die beste aller Frauen machte zwei Photos und ich sagte: „Schick sie mir, ich mache einen lustigen Eintrag daraus.“
So long Chris
P.S. Die Werkstatt des Vertrauens hat 15€(!) genommen für´s Flicken. Vertrauensüberschuss gewonnen.
Wie kriegt man in einem blog Eintrag eine geplante Einweisung in die Psychiatrie, Bono von U2, Accept, die altbekannte Rock ´n Roll Kapelle aus Wuppertal, die beste Frau der Welt und die längst vergangene Fußball EM thematisch zusammen? Let´s have go:
Heute morgen wollte ich mich einweisen lassen. Ich zweifelte komplett an mir, meine Erinnerung an gestern Abend war vollständig verschwunden, dabei waren weder Alkohol noch illegale Drogen im Spiel. Dabei sind Erinnerungen so wichtig.
Erinnert Ihr Euch noch an die EM 2020, die 2021 in England stattfand? Und an das schreckliche Lied, welches als EM Hymne vermarktet wurde? We are the people we were waiting for. Ein unfassbar schlechtes Lied mit einem unfassbar gutmenschlichem Text, so dass im Vergleich Rolf Zuckowski zum Melodienschreiber wird und PUR als Rechtsrock Legende durchgeht.
Erinnert Ihr Euch noch an die WM 2022, die 2022 in Qatar stattfand? Und an das schreckliche Lied, welches als WM Hymne vermarktet wurde? Nicht? Ich auch nicht. Keinen Schimmer.
Erinnert Ihr Euch noch Accept? Ich mag Access nicht. Aber Accept. Ist einfach so einfach und manchmal braucht der Mensch sowas. Access braucht kein Mensch.
Erinnert Ihr Euch noch an Ehetrine, die jetzt einen Exehetrine ist? Sie schreit noch immer so dermaßen unangemessen durch die Gegend, ich kriege das manchmal mit, wenn ich mit Sohn League Of Legends spiele und sie in sein Zimmer rauscht und unvorbereitet rumschreit. Und diese Exehetrine, die hatte alle meine Habseligkeiten zur Müllverbrennung gefahren, nur seltsamerweise nicht meine Accept CD.
Erinnert Ihr Euch noch an Bono, der schon in den 80ern woke Gutmenschenmusik spielte?
Am frühen Tag vor vor heute (muss also vorgestern gewesen sein), fuhr ich mit der besten Frau der Welt irgendwo hin und wir hörten Radio und weil die beste Frau der Welt mit Politiksendungen auf WDR5 schnell zu langweilen ist, hörten wir WDR2 und da spielten sie mal wieder die unfassbar schlechte Hymne der EM 2020. Ich ertrug es, weil es ja nun mal zu ertragen ist. Und dann sagte der Mensch im Radio, dass dieser wundervolle Song, der ja von Bono von U2 gesungen worden sei, doch besonders wundervoll sei. Und ich dachte nur, was für ein Scheiß, ich mochte Bono und U2 noch nie, aber immerhin hatten sie gute Musik gemacht und jetzt gab sich Bono für sowas her? Und ich habe das anderthalb Jahre nicht mal gewusst. Und irgendwie konnte ich das nicht mehr ertragen und schob die Accept CD rein. Die nun nach fast dreißig Jahren aber auch die beste Zeit hinter sich hatte, und natürlich genau an den besten Stellen Kratzer aufwies, die den Musikgenuss erheblich reduzierten. Die beste Frau der Welt ertrug den Krach, weil es zu ertragen war.
Gestern passierte dann gar nichts, außer, dass ich irgendwo hin fuhr und die Accept CD aus dem Player nahm und eine Jean Michel Jarre CD reinschob.
Heute morgen setze ich mich in mein Auto, denn mein Lieblingskunde beliebt immer am vorletzten Arbeitstag des Jahres seine Inventur zu machen und anscheinend bin ich der einzige Lieblingssoftwarebetreuer, der diese Inventur begleiten kann. Und während ich unsere Dorfstraße hinunterrollte, brüllte mich Dirkschneider an und Hofmann ließ die Gitarre heulen?!? Hatte ich nicht gestern die CD ausgetauscht? Ich war mir so sicher, ich hatte sie ausgetauscht und sollte jetzt Jean Michel Jarre hören, der mich weder anbrüllen würde, noch unbedingt für Gitarrenmusik bekannt ist. Und während ich die Talstraße hinabrollte, kamen mir Zweifel. Hatte ich den gestrigen Tag geträumt? Hatte ich gar nicht die CDs getauscht? Musste ich mich einweisen lassen? Fragen über Fragen, Ängste zur Demenz, keine Antworten, keine Erinnerungen. Schlechtes Gefühl und gleich kommt die erste Stelle mit dem Kratzer, da muss ich weiterskippen, da hängt die CD und warum ist die CD im Player, ich habe sie doch ausgetauscht und jetzt, jetzt läuft die CD weiter, und jetzt, (ich müsste auf die Straße schauen, die Talstraße besteht nur aus Kurven), jetzt sehe ich die CD Hülle, und sie ist neu, plötzlich ist da gar kein schlechtes Gefühl mehr…
denn die beste aller Frauen hat mir einfach die CD neu gekauft und mir in den Player geschoben. Und so war ich erneut voll der Liebe und gleichzeitig so froh, dass wir noch Songs hören durften, die PUR als einen katholischen Knabenchor durchgehen lassen.
Verarbeitung der nur semiguten Betreuung der Band durch die Musikagenten und der Plattenfirma